Die Anforderungen an eine Videoüberwachungsanlage sind unterschiedlich, und so unterschiedlich sind auch die zahlreichen inzwischen vorhandenen Technologien – von der preiswerten Analogtechnik, über die digitale und vielseitig nutzbare IP-Technik bis hin zu den modernen HD-Techniken mit unkomprimierter, hochwertiger Bildausgabe.
Jede der derzeit eingesetzten Technologien hat ihre Vorteile und ihren Einsatzbereich, von der einfachen Raum- oder Türberwachung über die Einbindung in ein Computernetzwerk und den Zugriff aus der Ferne bis hin zur hochauflösenden, ja sogar unkomprimierten Signal- und Datenübertragung, auch über lange Kabelstrecken, mit höchster Detail-Auflösung, z. B. für die Nummernschilderkennung auch aus größerer Entfernung.
Wir befassen uns hier nur mit den drei gängigsten Technologien:
IP-Kameras werden direkt in ein Computernetzwerk (Ethernet – LAN/WLAN) eingebunden und sind so auch über dieses, inklusive via Internet bzw. andere Weitverkehrsverbindungen, erreichbar. Kameraseitig setzt sich hier zunehmend die HD-Technik mit ihrer hohen Bildauflösung von 1920 x 1080 Pixel durch.
Zur digitalen Übertragung werden die Bilddaten hier komprimiert, wobei hochwertige Kompressionsverfahren zur Vermeidung von Artefakten, wie die weitverbreitete und durch die digitale Videoaufzeichnung auf Überwachungsrecordern bekannte H.264-/H.265-Kompression, zum Einsatz kommen. Die Kompression hat aber auch den Nachteil der nicht verzögerungsfreien (Latenz) Signalübertragung. IP-Kameras agieren als netzwerkfähiges Gerät mit LAN-Schnittstelle (RJ45) oder/und WLAN-Schnittstelle. Sie verfügen über einen internen Web-Server, der die Fernkonfiguration und den Fernzugriff sowohl über normale Web-Browser als auch über speziell auf die Kamera abgestimmte Software (CMS – Content Management System, beinhaltet Konfguration, Verwaltung, Zugriffsrechtevergabe, lokales Monitoring und lokale Aufzeichnung) möglich macht.
Vorteil:
HD-TVI (High Definition Transport Video Interface) ermöglicht die Übertragung von verlustfreien (Full-HD-) Bildern in Echtzeit ohne zusätzliches Digital-Interface und über nahezu beliebige Kabel, also neben den üblichen Koaxialkabeln (RG59, bis 300 m) auch über Netzwerkkabel (bis 200 m) oder normale Zweidrahtleitungen. Für die Reichweitenerhöhung sind Repeater notwendig. Als Recorder ist ein TVI-fähiger Recorder erforderlich. Ein weiterer Vorteil: Durch Entfall des Digital-Interfaces ist die Technik kostengünstiger als IP-Technik.
Nachteil: Kameras benötigen ein eigenes Netzteil
HD-CVI (High Definition Composite Video Interface) ermöglicht die Übertragung von (HD-/Full HD-)Bildern in Echtzeit ohne zusätzliches Digital-Interface und über nahezu beliebige Kabel, also neben den üblichen Koaxkabeln (RG59) auch über Netzwerkkabel oder normale Zweidrahtleitungen. Die größten Vorteile im Vergleich zu HD-TVI sind neben der speziellen Bildaufbereitung durch Separierung von Helligkeit und Farbe und damit höherer Bildqualität die gleichzeitig mögliche Audiound PTZ-Signalübertragung, die durch automatische Signalanpassung deutlich höhere Kabelreichweite ohne Repeater von bis zu 650 m sowie die hohe Störfestigkeit und vor allem die Kompatibilität zu Analog/960H, da hier ein Composite-Interface zum Einsatz kommt. Auch diese Technik ist einfach installierbar und kostengünstig.
IP (Netzwerk) | HD-TVI | HD-CVI | |
---|---|---|---|
Max. Auflösung | 1920 x 1080 2 MegaPixel |
2560 ×1920 2576 x 1932 5 MegaPixel |
3504 x 2336 8 MegaPixel |
Koaxkabel (RG59) | ✖ | ✔ | ✔ |
Netzwerkkabel | ✔ | ✔ | ✔ |
Zweidrahtleitung | ✖ | ✔ | ✔ |
Echtzeit-Übertragung | ✖ | ✔ | ✔ |
Ton-/Daten-Übertragung | ✔ | ✖ | ✔ |
Max. Leitungslänge (ohne Verstärker) | ca. 100 m | ca. 300 m | ca. 650 m |
Der negative Nebeneffekt einer hohen Auflösung ist der, dass auch die gespeicherten Daten größer sind, welches jedoch mit größeren Festplatten wieder ausgeglichen werden kann.
Wir empfehlen nur bei bestimmten Positionen eine hochauflösende Kamera zu verwenden und ansonsten mit 2 MP Kameras zu arbeiten.
Die Vorteile einer hohen Auflösung sind schärfere Bilder vor allem bei der Verwendung des digitalen Zooms
Gegenüber der IP Technik entfällt für die HDCVI Kamera die Notwendigkeit einer aufwendigen Netzwerkinstallation mit komplexen, aktiven Komponenten wie Router oder Switche. Auch das umfangreiche IP-Know-how der Mitarbeiter oder des Supports ist für HDCVI nicht bereitzuhalten. Ein weiterer Vorteil der HDCVI Technik gegenüber IP liegt in der unkomprimierten Informationsübertragung und der viel geringeren Latenz. Während bei der IP-Übermittlung Latenzzeiten von bis zu 300 Millisekunden und Kompressionsverluste anfallen, überträgt die HDCVI Kamera ihre Informationen nahezu ohne Zeitverzögerung und komplett ohne die typischen, durch Kompressionsverfahren verursachten Verluste.
Dann nehmen Sie mit uns telefonisch Kontakt auf oder senden uns eine schriftliche Anfrage.